26.4.-30.04.2019
Zurück in den Atlantik
Am Freitag habe ich bei Hochwasser die Leinen losgemacht und bin ganz langsam bei wenig Wind über die Bucht von Algeciras gekreuzt. Um 3 Stunden nach Hochwasser sollte der Nährstrom auf der spanischen Seite der Straße von Gibraltar nach West setzen. Hat er aber nicht, jedenfalls nicht merklich. Gefühlt hatte ich bis Tarifa ordentlich Gegenstrom. Vermutlich habe ich die Strömungskarte falsch interpretiert und war nicht nahe genug an der Küste. Egal, angekommen bin ich in Barbate bei mal wieder nicht angesagtem Starkwind. Der bereits vom letzten Besuch entstandene Eindruck war sofort wieder da. Desolate Zustände. Diesmal wurde die bereits beim ersten Besuch defekte Türschließung am Stegeingang mit einer alten Unterhose umwickelt und damit offen gehalten. Unmöglich! Der Marinero kam allerdings sofort angerannt und wollte noch ganz schnell die Liegegebühren kassieren, da er bereits Feierabend hatte.
Am nächsten Morgen bin ich dann weiter noch Cádiz gefahren. Der Wind kam zwar aus der vorhergesagten Richtung, hatte aber deutlich mehr als die angesagten 6 Windstärken zu bieten. Der Grundwind pendelte sich bei 30+ Ktn ein und die Böen erreichten über 42 Ktn. Also eine gute 7 und in Böen 9 Bft. Die Welle konnte sich glücklicherweise nicht zu hoch aufbauen, da die Windwirkstrecke für den strammen NE zu kurz war. Die Picaroon erwies sich wieder mal als äußerst seetüchtiges Schiff.
Ein Spanier begleitete mich mit seinem Schiff ein ganzes Seestück und kam mir mitunter gefährlich nahe. Er führte bei dem Seegang grenzwertige Kunststücke auf dem Vorschiff auf, nur um Fotos von der Picaroon und sich selbst zu machen. Die dadurch für mich notwendigen Kursänderungen waren unnötig und durch die Aries auch recht aufwendig, da jedesmal die Windfahne neu eingestellt werden musste um wieder auf den richtigen Kurs zu kommen.
Im Hafen von Cádiz klappte erst der zweite Versuch beim Anlegen. Der starke Wind hatte mir ständig den Bug weggedrückt. Nach dem Festmachen wieder eine neue Überraschung. Die vermeintlich kürzlich reparierten Seeventile für das WC erwiesen sich als weiterhin undicht und haben bei dem Seegang die gesamte Bilge geflutet. Das hatte ich alles schon einmal erlebt. Nun musste ich die Bilge wieder auspumpen und mit Süßwasser nachspülen. Dabei habe ich auch gleich den Ankerkasten mit Süßwasser gespült und leider nicht daran gedacht, daß der Ablauf für das einlaufende Wasser viel zu klein dimensioniert ist. Der Erfolg war, das nun das im Ankerkasten steigende Wasser über einen nicht abgedichteten Kabeldurchlaß munter ins Schiff lief. Bis ich das gemerkt hatte, war die Bilge wieder voll. Man hat ja sonst auch nichts zu tun!
Zum Schluß meiner Segelsaison werde ich noch ein paar schöne Tage in Cádiz verbringen und dann die Picaroon in das „ Winterlager“ überführen. Dort wird sie die nächsten Monate wohlverdient auf dem Trockenen verbringen um sich auszuruhen, etwas Pflege zu bekommen, und auf mich zu warten. Im September geht unser Abenteuer dann weiter. Wohin, das wird der Wind uns dann schon sagen. Den Glauben an die Wetterfrösche dieser Welt habe ich nach dieser Saison jedenfalls endgültig verloren.
26/04-30/04/2019
Westbound back to the Atlantic
On Friday I untied the lines at high tide time and crossed very slowly with little wind over the bay of Algeciras. At 3 hours after high tide, the tidal flow on the Spanish side should geht to the west in the Strait of Gibraltar. But he doesn’t at least not noticeably. I felt until Tarifa neat counterflow. Unfortunately I misinterpreted the current map and was not close enough to the coast. Anyway, I arrived in Barbate at once again not announced strong wind. The bad impression of the last visit was immediately back. Desolate states. This time, the door was broken at the first visit at the gate entrance , was fixed with an old underpants and kept open thos way. Impossible! However, the Marinero came running immediately and wanted to collect very quickly the mooring fees, since he had already finished bis work for today.
The next morning I headed on to Cádiz. The wind came from the predicted direction, but had much more to offer than the announced 6 Bft. The base wind settled at 30+ Ktn. and the gusts reached more than 42 Ktn. So a good 7 Bft. and in gusts 9 Bft. Fortunately, the wave could not build up too high, because the fetch was too short. The Picaroon proved once again to be a very seaworthy ship.
A Spanish Sailingvessel accompanied me a long seascape and sometimes came dangerously close to me. He performed some tricks on the foreship in the swell just to take pictures of the Picaroon and himself. So I had to chance my course several times . It was really absurd and by steering with the Aries windfane also quite expensive for me, since each time the wind vane had to be readjusted to get back on track.
In the port of Cádiz at least the second attempt for mooring worked. The strong wind had constantly pushed the bow away. After the mooring again a new surprise. The supposedly recently repaired seacocks for the toilet proved to be leaking and flooding the entire bilge with water. I had experienced that before. Now I had to pump out the bilge again and rinse with fresh water. At the same time, I also flushed the anchor box with fresh water and unfortunately did not think that the spout for the incoming water was much too small. The result was that now the water rising in the anchor box and then ran smoothly into the ship via an unsealed cable passage. By the time I realized that, the bilge was full again. Otherwise you have nothing to do!
At the end of my sailing season I will spend some nice days in Cadiz and then transfer the Picaroon to the dryplace on shore. There she will spend the next few months to get some care, and to wait for me. In September, our adventure continues. Where we go the wind will tell us then. In any case, I have definitively lost faith in all the weather frogs of this world after this season.
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