18.07.-24.07.2020
Morro de Jable zum Zweiten und weiter gegen Wind und Welle in Richtung Los Lobos
Mal wieder habe ich in Morro de Jable wundervolle Tage vor Anker direkt unterhalb der Kirche verbracht. Auch mein Lieblingsrestaurant etwas oberhalb des Strandes hatte trotz Corona bereits wieder geöffnet und ich war mehrmals dort Gast. Die Standwanderungen bis zum Leuchturm waren dieser Tage richtig einsam, da besonders morgens kaum Leute anzutreffen waren. Wie auch beim letzen Mal, war bei teilweise viel Wind aus NE der Schwell erträglich und der Anker hat auf dem Sandgrund bestens gehalten. Es waren diesmal deutlich weniger Animationsboote mit megalauter Techno Musik und rücksichtslose Jetski Verrückte unterwegs, sodaß sogar tagsüber das Leben an Bord ein Genuß war.
Dann hieß es leider Abschied nehmen und ich ging früh am Morgen Anker auf in Richtung Gran Tarajal. Der Wind war mir anfangs wohlgesonnen und ich konnte das erste Stück auf der Kreuz segeln. Gegen Mittag war auf einmal kein Wind mehr da. Just nachdem ich die Segel eingepackt hatte, stellte sich dann aber unvorhergesehener Starkwind ein, der natürlich wie immer von vorne kam.
Unter Motor erreichte ich dennoch die ausgewählte Ankerbucht oberhalb des Hafens von Gran Tarajal. Diese sollte laut Revierführer gegen Winde und Schwell aus NW -NO sicher sein. Dem war leider nicht so. Der Wind blies mit 6-7 Bft. aus NE und im Hafen kam die Dünung von NE um das Kap herein. Die reflektierte sich dann sogleich an der Hafenmauer in SW. Eine herrliche Kreuzsee war die Folge und die Nacht an Bord war wie ein endloses Rodeoreiten.
Nichtsdestotrotz musste ich wetterbedingt noch einen Tag und eine Nacht aushalten um dann weiter in Richtung Lanzarote zu kommen. Gerne wäre ich tagsüber an Land gewesen, aber die Dünung war einfach zu hoch, um sicher mit dem Dingy anzulanden.
Der einzige Tag, der laut Wettervorhersage möglichen Weiterfahrt unterschied sich leider nicht wesentlich von der bisherigen Situation. Immer wieder gegen Wind und Welle!
Unter Motor legte ich notgedrungen die gesamte Strecke bis zur kleinen Ankerbucht vor der Insel Los Lobos zurück. Ein Aufkreuzen hätte wegen der steilen und kurzen Welle nicht so richtig funktioniert. Da wäre ich erst am nächsten Tag eingetroffen.
Trotzdem bin ich froh und glücklich am Ankerplatz angekommen zu sein und belohnte mich mit mit einer selbst aufgewärmten Fertig Paella und einem ( oder 2 ) Glas Lanzarote Wein .
Am nächsten Morgen wurde der Ankerplatz zusehends voller. Jede Menge Wassertaxis, Ausflugskatamarane und Glasbodenschiffe schaufelten die Tagesgäste auf die Insel. Erst ab 17 Uhr kehrte wieder Ruhe ein.
Voraussichtlich werde ich am kommenden Montag in die Marina Rubicon auf Lanzarote fahren und die Picaroon auf das nun anstehende Sommerlager vorbereiten.
Da gibt es dann vor der Sommerpause viel zu tun. Alles muß vorrangig erst einmal entsalzt werden und ein paar kleinere Reparaturen stehen auch an. Z.B ist die Aries Windsteueranlage durch die lange Standzeit während der erzwungenen Coronapause sehr schwerfällig geworden und bedarf dringender Wartung. Ebenso haben alle Edelstahlteile starken Flugrost angesetzt und müssen poliert werden, und, und, und.
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